Wenn es um Irlandreisen geht (oder Reisen überhaupt) denken die meisten von euch sicher erst mal an: Fliegen! Irland ist ja so weit weg, noch hinter Großbritannien … Aber ist Fliegen wirklich immer die beste Wahl? Ich fahre am liebsten mit dem eigenen Auto nach Irland, und warum das so ist, erfahrt ihr hier:
1. Das liebe Geld – Preisvergleich!
Auf den ersten Blick scheint ein Flug nach Irland billiger zu sein als die Fähre. Das stimmt sicher, wenn ihr nur eine Woche in Irland bleibt und allein reist. Preisvergleich lohnt sich ab zwei Wochen Aufenthalt und wenn ihr euch mit mehreren Leuten einen Leihwagen teilt.
Bedenkt:
Wie teuer ist der Leihwagen?
Benzinkosten? (Vergleich Anfahrt zum Flughafen mit Fährhafen!)
Denkt auch an die evtl. Parkgebühren am Flughafen!
Saison (Flüge und Mietwagen sind in der Hochsaison teurer)
Vergleich Fluggkosten mit Fährkosten, und jetzt wird es knifflig ...
Welche Fähre?
Es gibt so viele Möglichkeiten, mit der Fähre nach Irland zu kommen, dass ich mehrere Blogseiten damit füllen könnte. Am Besten informiert ihr euch bei den Experten von Gaeltacht Reisen, dort könnt ihr die Fähre auch gleich buchen. Die Preise ändern sich tageweise, je nach Auslastung der Fähren. Bei manchen Nachtfähren gibt es Kabinenpflicht. Gut zu wissen: Bei vielen Fähren zahlt man pro Auto, nicht pro Person!
Wenn ich drei Wochen alleine nach Irland reise, ist die Fahrt mit dem Auto und Fähre nicht teurer als Flug und Mietwagen.
2. All you can pack!
Bei Flügen darf man meistens 20 kg Gepäck mitnehmen. Dann ist Schluss, will man nicht die hohen Preise für Übergepäck zahlen. 20 kg sind nicht so viel für Irland. Das Wetter ist wechselhaft, also wollt ihr nicht nur ein paar T-Shirts mitnehmen. Und was ist mit Wanderschuhen? Evtl. Gummistiefel? Selbst wenn ihr mit Minmalgepäck auskommt: Denkt an die vielen schönen Sachen, die ihr aus Irland mitnehmen könnt. Nein, ich meine nicht nur Smithwicks (obwohl das, zugeben, für mich ein guter Grund ist, mit dem Auto zu fahren). Versucht mal, ein oder zwei der schönen Strickpullover oder -jacken in euren Flug-Koffer zu quetschen …
In das Auto passen nicht nur die Ersatz-Schuhe, die Joggingklamotten incl. Schuhen, eine Menge Reiseführer, die Picknickdecke und für den Fall der Fälle sogar ein Zelt, im Auto ist auch Platz für die vielen Mitbringsel. Smithwicks gibt es nämlich in Deutschland nicht, und die Zeit bis zur nächsten Irlandreise kann lang werden …
Besonders interessant ist die Gepäckfrage für Familien mit Kindern. Ins Auto passt alles rein, vom Kinderwagen bis evtl. sogar zum faltbaren Kinderbett oder -stuhl, dem Tragegestell, den Lieblingsstofftieren und -spielen und was sonst noch für einen entspannten Familienurlaub benötigt wird.
3. Urlaub! Jetzt!
Hat noch jemand Flugangst? Oder mögt ihr die engen Sitze und die trockene Luft im Flugzeug nicht?
Wenn ich mit dem Auto fahre, fängt der Urlaub spätestens auf der ersten Fähre an. Die Nachtfähre von Amsterdam nach Newcastle ist beinahe schon ein Kreuzfahrtschiff, mit einer kleinen Bar auf dem Oberdeck, mehreren Restaurants und Pubs, einem Kino, Shop und bequemen Kabinen. Statt mit blankliegenden Nerven im Flugzeug zu kauern, sitze ich gemütlich an Deck und genieße ein kaltes Bier. Schöner kann der Urlaub für mich nicht beginnen!
4. Schalten oder Türgriff?
In Irland fährt man links. Und bei den Leihwagen ist das Lenkrad auf der rechten Seite. Ihr schaltet also mit links. Das ist nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, in der man doch mal an den Türgriff packt, statt in den Vierten zu schalten, kein Problem. Ich habe aber schon oft gehört, dass viele das nicht so mögen. Für mich kein Grund für den eigenen Pkw, kann aber für einige einer sein. Jetzt spreche ich auch mal einen Nachteil an: Wenn alle links fahren, ist es bei Überholmanövern nicht so günstig, wenn man im eigenen Auto auf der linken Seite sitzt …
5. Stress lass nach!
Direkt von der Arbeit zum Flughafen hetzen, im Flieger gerade mal zwei Stunden Zeit, um sich auf ein neues Land einzustellen und in den Urlaubsmodus zu kommen … Zu wenig, wie ich finde! Ich fahre lieber erst gemütlich mit der Nachtfähre, träume mich aus dem Stress in den Urlaub und genieße die Fahrt durch England und Schottland, den ersten Blick aufs Meer von der schottischen Straße, die gepflegte Langeweile beim Warten am Hafen auf die Fähre nach Irland, die Vorfreude, wenn am Horizont Irland auftaucht. Die Seele braucht Zeit zum Mitreisen.
Ich hoffe, ich habe euch für die Anreise mit dem eigenen Auto interessieren können. Es muss nicht immer der Flug sein. Bestimmt gibt es auch gute Gründe, die für einen Flug sprechen, aber besonders falls ihr überlegt, mehr Zeit in Irland zu verbringen, schließt die Fähranreise nicht von vorneherein aus.