Die Halbinsel Dingle liegt nördlich von der Iveragh Halbinsel, besser bekannt als "Ring of Kerry". Mein Quartier bezog ich in Dingle Town, einem bunten Hafenörtchen mit vielen Souvenirshops und Pubs. Auch meine Unterkunft, das Hideout Hostel, ist farbenfroh bemalt.

Ich mag das Hideout Hostel, es ist gemütlich, verwinkelt, die Besitzer sind nett und morgens gibt es ein Frühstück mit Tee, Kaffee, Orangensaft, diversen Cerealien, Joghurt, Toast und Marmeladen. Natürlich kann man auch die gut ausgestattete Küche benutzen und sich selbst etwas brutzeln.

 

Weiterer Vorteil: Das Hostel ist nur wenige Meter von den Pubs entfernt. Besonders am Wochenende ist viel los in Dingle. In den meisten Pubs wird Live-Music gespielt. Da die Iren Dingle als guten Ort für ihre "Stag- und Henpartys" (Junggesellenabschiede) auserkoren haben, kann es trubelig und manchmal recht wild werden. Unter der Woche ist es ruhiger. 

Mir machte es Spaß, von Pub zu Pub zu ziehen und den unterschiedlichen Musikern zu lauschen. An meinem ersten Abend in Irland wurde auch das langersehnte Smithwicks verperlt. Das ist für mich immer noch das leckerste Bier der Welt.

 

In Dingle gibt es wirklich coole Pubs, wie zum Beispiel Dick Mack's oder Foxy Johns, der zur Hälfte ein Gemischtwarenladen ist. Unbeschreiblich, wenn ihr nach Dingle kommt, seht es euch unbedingt selbst an! Hier kann man auch noch in den Genuss einer spontanen Musiksession der Einheimischen kommen.

Für meinen ersten richtigen Urlaubstag hatte ich mir etwas vorgenommen, was ich sonst auch immer mache, mit dem kleinen Unterschied, dass ich sonst mit dem Rad fahre. Diesmal wollte ich den Slea-Head-Drive mit dem Auto wagen.

 

So oft ich diese Strecke nun auch schon gefahren bin, ich bin jedes Mal wieder begeistert von der Schönheit der Landschaft. Mit dem Fahrrad sind die Eindrücke noch intensiver. Wer es also körperlich schafft, sollte die Strecke wirklich radeln. Ich hielt so oft wie möglich an und genoss eine meiner liebsten Fahrradtouren diesmal anders.

An einem Parkplatz stand wie in den letzten Jahren der Wagen mit Kuchenverkauf. Da musste ich zuschlagen und ein Stück "Cranberry Almond Ginger"-Cake kaufen. Das verzehrte ich auch an Ort und Stelle, an meinem Lieblingsplatz mit Blick auf die Coumeenoole Bay.

Bei der Fahrradtour habe ich immer an diesem Strand haltgemacht und bin die selbe Strecke zurückgefahren.

Ich sah ein, dass ich dieses Jahr den steilen Weg zum Strand noch nicht bewältigen konnte. Also machte ich etwas, für das ich mir jahrelang nicht die Zeit genommen hatte und fuhr weiter.

Schöne Aussichten auf dem Slea-Head-Drive. Rechts im Bild sind gut die "Three Sisters" zu erkennen.
Schöne Aussichten auf dem Slea-Head-Drive. Rechts im Bild sind gut die "Three Sisters" zu erkennen.

 So hatte ich viele Jahre das Gallarus Oratory links liegen gelassen. Das bootförmige Bethaus wurde im 8. Jahrhundert in Trockenbauweise errichtet. Und bevor es hier zu trocken wird, lieber ein paar Fotos:

Danach war ich bereit für etwas ganz Neues, was ich trotz zahlreicher Dingle Besuche immer links liegen gelassen habe: Die Kilmalkedar Church.

Leider holte mich dort der Reisebus ein, aber nachdem die fünfzig Leute weg waren, konnte ich den friedlichen Ort genießen.

Die romanische Kirche wurde im 12. Jahrhundert über einem Mönchskloster erbaut.

 

Besonders hatte es mir dieser Baum neben der Kirche angetan. Das Wetter war auch richtig schön geworden. Ich streunte auf dem verwunschen wirkenden Friedhof herum, machte Fotos und erfreute mich an der Ruhe und der guten Luft.

Die Sonne habe ich dann noch an einem schönen, einsamen Strand genossen. Ich weiß nicht wie er hieß, war in der Nähe vom Wine Strand.


Abends zog ich noch einmal ausgiebig durch die Pubs. Das war die letzte Pubnacht des Urlaubs.